März 19, 2024

Licht und Schatten für Simon Kaiser bei Junioren-WM in Obertilliach

Ohne allzu große Erwartungen war Simon Kaiser (21) zu seiner ersten Junioren-WM nach Obertilliach angereist. Immerhin waren die Wettkämpfe in Obertilliach coronabedingt die ersten und einzigen internationalen Wettkämpfe, die im Juniorenbereich überhaupt stattfinden konnten. Auch wenn der 21-jährige, der seine Biathlonkarriere im Saarland begonnen hatte, sich in den internen Testrennen im Vorfeld in guter Form präsentieren konnte, war nicht abzusehen, was das im internationalen Vergleich wert sein würde. Dementsprechend war für Simon die Devise sich nur auf sich selbst zu konzentrieren und auf der Loipe und am Schießstand das Maximum abzurufen.

im Sprintrennen über 10km gelang ihm das gleich von Beginn an sehr gut. Auf der ersten Runde zauberte er die viertbeste Rundenzeit in den Schnee und kam auf Tuchfühlung zu den Besten zum Liegendschießen. In bedachtem Tempo legte er die ersten vier Scheiben um, musste dann jedoch einen Schuss manuell nachladen, ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und traf auch die fünfte Scheibe. Allerdings verlor er durch diese Situation wertvolle Zeit und ging knapp 20 Sekunden hinter dem Führenden Emilien Claude aus Frankreich auf seine zweite Runde. Auch auf der zweiten Runde hielt Simon das Tempo hoch und kam 25 Sekunden hinter Claude zum Stehendschießen. Simon, der in den letzten Jahren immer wieder mit dem Schießstand auf Kriegsfuß stand, behielt auch dieses Mal die Ruhe beim Schießen und ging ohne Fehlschuss auf die Schlussrunde. Auf der ersten Hälfte der Runde konnte er den Abstand auf Claude konstant halten, büßte auf der zweiten Hälfte der Runde dann allerdings doch ein wenig Zeit ein und kam letztendlich 33,1 Sekunden hinter dem Franzosen ins Ziel und landete damit zwischenzeitlich auf Rang zwei. Da Simon jedoch früh (Startnummer 12) ins Rennen gegangen war, musste er nun Abwarten, was diese Zeit am Ende wert sein sollte.

Mit den Startnummern 43 und 46 waren Eric Perrot (Frankreich) und Mikulas Karlik (Tschechien) die Ersten, die die Zeit von Simon angreifen konnten. Beide waren nach dem zweiten Schießen nur knapp 10 Sekunden hinter ihm und konnten auf der Schlussrunde weiter aufholen. Am Ende landete Perrot knapp hinter Simon, während Karlik Simons Zeit unterbieten und ihn auf Platz 3 verdrängen konnte. Lange sah es aus, als wenn Simon diesen Platz behalten würde, kurz vor Schluss schob sich jedoch der Russe Mikhail Pervushin noch um 1,8 Sekunden vor Simon und schubste ihn so vom Podest. Trotz der knapp verpassten Medaille überwog für Simon nach dem Rennen jedoch die Freude über einen fast perfekten Wettkampf.

Einen Tag später stand das Verfolgungsrennen über 12,5km auf dem Programm. Dank des hervorragenden Ergebnisses vom Vortag ging Simon hier mit einer hervorragenden Ausgangsposition ins Rennen und kam auf Platz vier liegend zum ersten Schießen. Während Pervushin und Karlik vor ihm in die Strafrunde mussten, blieb Simon fehlerfrei und ging knapp hinter seinem Teamkollegen Phillip Lipowitz auf Platz drei in die zweite Runde. Beim zweiten Schießen verließ Simon dann jedoch das Glück am Schießstand: zwei Scheiben blieben hier bei ihm stehen und so fiel er auf Platz 16 zurück. Auch bei den beiden Stehendschießen kam er nicht ungeschoren davon und schoss je zwei weitere Strafrunden. Nach insgesamt sechs Strafrunden reichte es für ihn im Ziel letztendlich nur für Platz 26.

Auch wenn das Verfolgungsrennen mit Sicherheit nach dem überragenden Sprint eine kleine Enttäuschung war, kann Simon insgesamt mit den Plätzen 4 und 26 auf eine sehr zufriedenstellende Junioren-WM zurückblicken, bei der er gerade im Sprintrennen zeigen konnte, dass er auch im internationalen Vergleich das Potenzial hat ganz vorne mitzulaufen.

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