März 19, 2024

Königlicher Gold-Coup im Bayernpark

Am letzten Wochenende ging es für unsere Sommerbiathleten zur Deutschen Meisterschaft an einen ganz besonderen Austragungsort. Denn die Deutschen Meisterschaften im Target Sprint fanden nicht etwa in einer klassischen Biathlonanlage, sondern im Bayernpark in Reisbach statt. Dort fuhren wir in diesem Jahr mit insgesamt 7 Athleten hin. Davon war es für Ben und Tom König, sowie für Tristan Kreutzberger und Felix Hofer jeweils der erste nationale Target Sprint-Wettkampf.

In den Altersklassen Schüler und Jugend männlich, sowie bei den Herren IV wurden insgesamt 2 Läufe ausgetragen, deren Zeiten addiert wurden. Bei den Junioren und den Herren I gab es hingegen erst einen Qualifikationslauf und am Nachmittag dann einen Finallauf, in dem die 10 zeitschnellsten Athleten des Qualifikationslauf noch einmal gegeneinander antraten.

Mehr zu den Regeln und dem Wettkampfmodus beim Target Sprint findest du hier:

Auf Anhieb zum Deutschen Meistertitel

Den Anfang des langen Wettkampftages machte der erste Lauf in der Altersklasse „Schüler männlich“, in der Ben König seinen ersten Target Sprint-Wettkampf auf nationaler Ebene bestreiten musste. Zwar waren seine Trainingsleistungen zuletzt vielversprechend gewesen, aufgrund seiner fehlenden Wettkampf-Erfahrung war jedoch unklar, ob er diese Leistungen auch im Wettkampf abrufen könnte.

Schon beim ersten Schießen zeigte sich jedoch, dass Ben an diesem Tag einer der großen Medaillenkandidaten sein könnte. Auch wenn die ein oder andere Scheibe erst im zweiten Anlauf fiel, konnte er dies durch sein herausragendes Schießtempo ausgleichen, sodass er knapp hinter dem Führenden als Zweiter auf seine nächste Laufrunde ging. Beim zweiten Schießen war Ben dann am Schießstand nicht nur herausragend schnell, sondern auch treffsicher und konnte mit einem Abstand von knapp 20 Sekunden auf seine nächsten Verfolger auf die Schlussrunde gehen. Dort bestätigte er nochmal seine gute Laufform und konnte seinen Vorsprung weiter vergrößern und sich somit eine hervorragende Ausgangsposition für den zweiten Lauf sichern.

Auch im zweiten Lauf lief Ben von Beginn an vorne mit und ging nach einem hervorragenden ersten Schießen mit einem Vorsprung von über 15 Sekunden auf die Laufrunde. Auch das zweite Schießen begann er sehr gut und hatte bereits 4 Treffer gesetzt, als seine Konkurrenten ihre ersten Schüsse abgaben. Dann jedoch scheiterte er mehrfach an der letzten Scheibe und es schien kurzzeitig, als wenn er nun doch noch den fast schon sicher geglaubten Titel verlieren könnte. Doch Ben sammelte sich noch einmal und legte im vierten Anlauf auch die letzte Scheibe um, sodass er knapp vor Platz 2 und 3 als Führender auf die Schlussrunde gehen konnte. Dort verteidigte er diese Position und lief so souverän seinem ersten Deutschen Meistertitel entgegen. Platz 2 ging an Kajan Schilling (SV Chemie Nünchritz), Dritter wurde Finn Lukas Schmidt (SSV Neuss Reuschenberg).

Ben König bei der Siegerehrung mit seiner Goldmedaille

Gute Ausgangsposition nach starker Schlussrunde

Im Rennen der Jugend männlich wollten Tom König und Tristan Kreutzberger den saarländischen Höhenflug fortsetzen und liefen dementsprechend beherzt los. Auch für die beiden war es ihr erster größerer Target Sprint-Wettkampf. Trotzdem kamen beide solide durchs erste Schießen durch, sodass Tom knapp 8 Sekunden hinter dem Podium auf Platz 6 rausging, Tristan verließ den Schießstand auf Position 8. Beim zweiten Schießen gelang Tom erneut eine solide Leistung, allerdings benötigte er mit 3 Nachladern mindestens einen zu viel um nach vorne Zeit gutmachen zu können. Als 7. verließ er den Schießstand, kämpfte sich durch eine starke Schlussrunde aber noch auf Rang 5 nach vorne. Tristan hatte beim zweiten Schießen leider Probleme mit der Waffe und fiel dadurch auf Rang 10 zurück, konnte aber dennoch zumindest 2 Athleten hinter sich lassen.

Im zweiten Rennen lief es bei Tristan besser und er kam als 9. ins Ziel, aufgrund des zeitlichen Rückstands aus dem ersten Lauf blieb es bei ihm jedoch in der Gesamtwertung beider Läufe bei Platz 10. Bei Tom verhinderte leider ein kleines Missgeschick beim ersten Schießen eine bessere Platzierung. Nachdem die Mündungsklappe seines Gewehrs vor dem ersten Schuss nicht richtig geöffnet war, wurden seine ersten beiden Schüsse dadurch umgeleitet und verfehlten dementsprechend ihr Ziel. Als Tom schließlich das Problem bemerkte, hatte er bereits wertvolle Sekunden verloren. Anschließend konnte er sich jedoch durch ein gutes Schießen nochmal auf Rang 5 vorarbeiten, sodass er am Ende seine Platzierung aus dem ersten Lauf behaupten konnte. Der Sieg ging in der Altersklasse an Fabien Tuschar (SV Sandkrug), Silber sicherte sich Moritz Kellner (SG Eschbaum) und Bronze ging an Lukas Bürki (Hubertus-Alpenjäger Haibach).

Tristan Kreutzberger und Tom König (3. und 4. von links) kurz vor dem Start ihres zweiten Laufs

Dominanter Start-Ziel-Sieg bei den Herren IV

In der Altersklasse Herren IV ließ Richard Langenbahn schon im ersten Lauf keinen Zweifel daran aufkommen, dass er der Topfavorit auf den Tagessieg und den Deutschen Meistertitel ist. Nachdem das Teilnehmerfeld auf der ersten Runde noch dicht beisammen war, konnte sich Richard schon beim ersten Schießen deutlich absetzen. Erst eine halbe Minute nach ihm, ging mit Dieter Zeller (SSG Rheingönnheim) der erste Verfolger auf die zweite Laufrunde. Auch wenn das zweite Schießen bei Richard etwas schlechter lief, konnte er hier seinen Vorsprung auf die Konkurrenten halten und baute ihn auf der Schlussrunde sogar noch auf knapp 40 Sekunden aus.

Mit dieser komfortablen Ausgangsposition galt es für Richard im zweiten Lauf eigentlich nur noch diesen Vorsprung zu verteidigen. Doch Richard probierte von Beginn an auch im zweiten Lauf das Rennen von vorne zu bestimmen und seine Zeit aus dem ersten Lauf noch einmal zu überbieten. Nach einem guten ersten Schießen hatte er bereits wieder 20 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz und war damit nun über beide Läufe gerechnet mit über einer Minute Abstand in Führung. Auch wenn er beim zweiten Schießen nochmal ein wenig schwächelte, ging er auch hier als erster raus und wurde nach einer beeindruckenden Schlussrunde am Ende mit über anderthalb Minuten Vorsprung Deutscher Meister. Zweiter wurde Herbert Geier (Glasmacherschützen Frauenau), Platz 3 ging an Roland Döpner (FSG Dingolfing).

Richard Langenbahn läuft auf der Schlussrunde seinem ersten Deutschen Meistertitel im Target Sprint entgegen

Kleinigkeiten fehlen zur dritten Saarländischen Medaille

Besonders spannend wurde es bei den Rennen der Junioren. Hier ging mit 19 Athleten ein qualitativ und quantitativ sehr starkes Feld an den Start. Tobias gehörte nach mehreren guten Platzierungen in den letzten Jahren (u.a. Platz 6 im Vorjahr) und hervorragenden Trainingsleistungen zum erweiterten Favoritenkreis in seiner Altersklasse und konnte im Qualifikationslauf bereits seine Medaillenambitionen untermauern. Mit einer guten Laufleistung, einem schnellen Schießen und nur einem zusätzlichen Nachlader gelang Tobias die drittschnellste Zeit aller Athleten in seiner Altersklasse. Damit qualifizierte er sich nicht nur deutlich für das Finale, sondern zählte dort plötzlich auch noch zu den Medaillenkandidaten.

Und auch im Finale kämpfte er von Beginn an, um die Medaillenränge mit. Nach einem guten Schießen ging Tobias mit einer größeren Verfolgergruppe im Rücken auf Platz 3 in seine zweite Laufrunde. Beim zweiten Schießen benötigte er dann jedoch 2 Nachlader, welche in dieser starken Konkurrenz bereits 2 zu viel waren, um Aussichten auf die Medaillen zu haben. Mit knapp 10 Sekunden Rückstand auf Platz 3 ging er als 5. auf seine Schlussrunde. Dort konnte er diese Platzierung verteidigen und damit ein weiteres gutes Ergebnis erzielen, auch wenn im Ziel erstmal die Enttäuschung über die so knapp verpasste Medaille überwog. Den Sieg sicherte sich hier Lukas Adam (SV Bondorf) vor Christoph Limmer (Grüne Au Peising) und Benjamin Guggenmos (DAV Ulm).

Tobias Reichert (Startnummer 140) auf dem Weg Richtung Schießstand

Licht und Schatten bei den Herren I

Im Rennen der Altersklasse Herren I gingen für unseren Verein Felix Hofer und Jean-Luc Diehl an den Start. In einer Startklasse mit insgesamt 23 Athleten war bereits die Qualifikation für das Finale der besten 10 Sportler eine große Herausforderung, sodass in den Qualifikationsläufen direkt ein hohes Tempo gelaufen wurde. Felix – der zuvor noch keinen Target Sprint auf nationaler Ebene gelaufen war – ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und probierte sein eigenes Rennen zu laufen. Für ihn ging es weniger um die Qualifikation für das Finale und mehr darum Erfahrung zu sammeln und den ein oder anderen Athleten hinter sich zu lassen. Dank einem verhaltenen, aber sicheren Schießen gelang ihm dies auch, sodass er sich am Ende Platz 19 sichern konnte. Angesichts des hohen Niveaus in der Altersklasse und der fehlenden Wettkampferfahrung ein guter Einstieg für den 22-jährigen.

Bei Jean-Luc hingegen lag der Fokus klar auf der Qualifikation für das Finale. Dazu lief er in seinem Vorlauf von Beginn an vorne mit und legte beim ersten Schießen die ersten 4 Scheiben schnell und sicher um. Mit einem weiteren Treffer hätte er als Führender auf die zweite Runde gehen können, allerdings traf er die letzte Scheibe erst im dritten Anlauf und fiel so auf Platz 4 in seinem Vorlauf zurück. Beim zweiten Schießen benötigte er einen weiteren Nachlader, kam ansonsten jedoch gut durch und ging so als Zweiter in seinem Vorlauf auf die Schlussrunde. Dort verlor er einen Platz und kam schließlich als Dritter seines Vorlaufs ins Ziel. Nach bangem Abwarten, ob diese Zeit im Vergleich zu den übrigen Vorläufen für das Finale reichen sollte, konnte er sich letztendlich mit der neuntschnellsten Zeit aller Athleten qualifizieren.

Im Finale war für Jean-Luc angesichts der extrem schnellen und treffsicheren Konkurrenz von Beginn an Risiko angesagt. Dies schlug jedoch gleich beim ersten Schießen fehl. Beim Versuch die ersten Schüsse schnell zu setzen, verfehlte er gleich 3 seiner ersten 4 Schüsse und fiel dadurch direkt bis auf den 10. und damit letzten Platz zurück. Auch wenn er es beim zweiten Schießen besser machen konnte, reichte es nicht mehr um diesen Rückstand aufzuholen, sodass er den Finallauf als Letzter beendete. Den Deutschen Meistertitel sicherte sich Christoph Larasser (SG Eschbaum) vor Daniel Gruber (Grüne Au Peising) und Sven Müller (Biathlon Team Steinwenden).

Die Saarländischen Platzierungen auf einen Blick

NameAltersklassePlatzierung
Ben KönigSchüler männlich1
Tom KönigJugend männlich5
Tristan KreutzbergerJugend männlich10
Tobias ReichertJunioren5
Jean-Luc DiehlHerren I10
Felix HoferHerren I19
Richard LangenbahnHerren IV1

Die Ergebnislisten der Einzelwettkämpfe