Mai 2, 2024

Das war die Wintersaison 2023/24

Auch in diesem Jahr blicken wir wieder auf eine ereignisreiche Wintersaison mit vielen Höhen und Tiefen, neuen Erfahrungen und vor allem neuen Meilensteinen und Fortschritten zurück. Da vor lauter Trubel schnell das ein oder andere untergeht, fassen wir in diesem Beitrag noch einmal die vergangene Wintersaison zusammen.

21. bis 29. Oktober 2023: Trainingslager in Oberhof

Die Wintersaison läuteten wir wie schon in den vergangenen Jahren Ende Oktober mit unserem Trainingslager in Oberhof ein. Dort sammelten wir in der Skihalle die ersten Schneekilometer, trainierten am Grenzadler und in der großen Biathlon-Arena und absolvierten ein vielseitiges Trainingsprogramm. Mit dabei waren in diesem Jahr mit der Bambini-Gruppe auch unsere jüngsten Athleten. Auch wenn die Trainingswoche für sie noch etwas verkürzt war, hatten sie viel Spaß und tobten sich insbesondere an den Abenden am Tischfußball und im Bällebad aus.

Einige Highlights aus der Woche in Oberhof haben wir auch nochmal in diesem Video zusammengestellt:

27. bis 29. Oktober 2023: Johanna wird bei Para-DM zweimal Dritte

An den letzten Tagen unserer Woche in Oberhof standen in der Skihalle wieder einmal die Deutschen Meisterschaften im Para Ski Nordisch auf dem Programm. Dabei standen mit Sally Leidinger (mit Guide Jean-Luc Diehl) und Johanna Recktenwald (mit Guide Pirmin Strecker) gleich zwei saarländische Sportlerinnen auf der Startliste. Leider wurde Sally jedoch kurz vor Beginn der Wettkämpfe krank und musste daher auf einen Start bei den Rennen verzichten. Johanna ließ hingegen zwar den Langlauf in der klassischen Technik aus, konnte dafür jedoch im Langlauf in der freien Technik und im Biathlon jeweils aufs Podest laufen.

1. bis 3. Dezember: Engelbert Sklorz in Lebach zu Gast

Hohen Besuch hatte unser Verein Anfang Dezember. Dort kam nämlich mit Engelbert Sklorz der Schießtrainer des Deutschen Skiverbandes für drei Tage auf unsere Anlage nach Lebach. Der erfahrene Trainer, der auch regelmäßig mit den Weltcup-Athleten an ihrem Schießen feilt, versorgte dabei unseren Nachwuchs und auch unser Trainerteam mit hilfreichen Tipps.

Höhepunkt des gemeinsamen Trainingswochenendes mit dem DSV-Coach war am Sonntag ein interner Abschlusswettkampf, bei dem mittels Startnummern, Musik und Stadionsprecher eine wettkampfnahe Atmosphäre vermittelt wurde. Das brachte nicht nur wichtige Einblicke, wie sich das Schießen in der Wettkampfsituation veränderte, sondern war auch für die Sportler eine besondere Situation. Anschließend ließen wir das Wochenende mit einem gemeinsamen Essen ausklingen.

13. Dezember: Erster IBU-Cup-Sieg für Simon Kaiser

Bereits zu Beginn des Winters gab es aus Sicht unseres Vereins das erste große Highlight der noch jungen Saison. Denn im Sprint-Wettkampf im norwegischen Sjusjoen konnte unser ehemaliger Sportler Simon Kaiser sich seinen ersten Sieg im IBU-Cup sichern. Nachdem er in der Vorsaison mit Platz 3 im Massenstart60 bereits einmal angedeutet hatte, dass er auch um die Top-Plätze mitlaufen kann, kam nun alles zusammen. Mit einer hervorragenden Laufleistung und zwei fehlerfreien Schießeinlagen setzte er sich vor den beiden Norwegern Johan-Olav Botn und Mats Oeverby durch.

16. + 17. Dezember: „Wendorf-Trio“ am Notschrei erfolgreich

Da der erste Deutsche Schülercup erst im Januar auf dem Programm stand, sammelte unsere Perspektivgruppe am dritten Adventwochenende am Notschrei erste Wettkampferfahrungen auf Ski. Dort trainierten sie am Samstag zuerst gemeinsam mit den Sportlern des SBW, bevor sie am Sonntag dann an einem Langlauf-Wettbewerb teilnahmen.

Dort landete Ole Wendorf in der Altersklasse U11 über 3km mit 8 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf Platz 2. Auch seinem Bruder Mattes gelang in der U14 über 4km der zweite Platz. Zum Abschluss ging Moritz Toerlitz (der in den Ergebnislisten später fälschlicherweise als Moritz Wendorf geführt wurde) in der U15 über 4km ins Rennen. Nach einer guten Laufleistung verpasste er nur knapp das Podest und wurde guter Vierter.

30. Dezember: Bestzeiten und Dinos beim Silvesterlauf Saarbrücken

Auch unsere Sommergruppe war in den Wintermonaten nicht untätig und hielt sich konditionell den Winter über unter anderem durch Rollskitraining und längere Laufeinheiten fit. Als kleine Trainingshöhepunkte starteten unsere Sportler in dieser Zeit auch bei einigen Volksläufen, darunter auch beim Silvesterlauf in Saarbrücken. Dort gingen wir mit sage und schreibe 13 Athleten an den Start – darunter auch Jean-Luc, der die 10km lange Laufstrecke nach einer Wette bei einer Vereinsfeier im Dinokostüm zurücklegte.

Die schnellste Zeit unserer Sportler gelang Luca Diehl, der den anspruchsvollen Rundkurs über die Saarbrücker Sportschule und den Stadtwald in 41:34min bewältigte und damit 37. wurde. Dicht dahinter kam Tobias Reichert in 41:58 min als 44. ins Ziel. Auch unsere übrigen Sportler zeigten gute Leistungen und konnten teils persönliche Bestzeiten erreichen. Ein toller Jahresabschluss und für alle Teilnehmer ein gutes Training für die Wettkämpfe im Jahr 2024

Unser Team beim Silvesterlauf in Saarbrücken

18. bis 21. Januar 2024: Lemmingloppet, DSC & Schnee in Lebach

Mitte Januar zeigte sich für ein paar Tage der Winter auf unserer Biathlonanlage und wir konnten für ein paar Tage (zumindest mit alten Skiern) auf der dünnen Schnee-Auflage Skifahren. Das Präparieren der Strecke – indem wir unser Spurgerät mehrfach von Hand über die 800m lange Runde zogen – war dabei mindestens ein genauso gutes Training wie das Skifahren an sich.

Während wir uns im Saarland gerade über – für unsere Verhältnisse – überdurchschnittlich viel Schnee freuen konnte, herrschte am Kniebis zeitgleich Schneemangel. Aus diesem Grund musste der Lemminglauf, der eigentlich über Distanzen von 21 und 42km geht in diesem Jahr über 20km (8 x 2,5 km) und 10 km (4 x 2,5km) ausgetragen werden. Mit dabei waren auch einige unserer Sportler, darunter auch Emma Lena Kneip, die an ihrem 20. Geburtstag ihr erstes Langlaufrennen bestreiten konnte. Gemeinsam mit Teamkollegin Sally Leidinger nahm sie die Strecke in Angriff und wurde bei den Damen am Ende Zehnte. Sally landete einen Platz davor auf Rang neun.

Ebenfalls am gleichen Wochenende startete für unsere Perspektiv-Gruppe der erste Wettbewerb des Winters im Deutschen Schülercup. Zwar fand Im September mit dem RWS-Cup bereits eine erste Station statt, die ebenfalls zur DSC-Wertung zählt, allerdings wurde dort noch auf Laufschuhen bzw. Skirollern gelaufen, insofern waren dies nun die ersten Wettbewerbe, die tatsächlich auf Schnee stattfanden.

Und während die Bedingungen in Oberwiesenthal hervorragend waren, war unser Team leider vom Krankheitspech verfolgt, sodass nur Moritz Toerlitz an den Start gehen konnte. Leider erwischte er jedoch ein Wochenende zum Vergessen. Nachdem er im Techniksprint disqualifiziert wurde, hatte er im anschließenden Verfolgungswettkampf große Probleme beim Stehendschießen und musste sich nach insgesamt 13 Fehlern mit Rang 35 begnügen. Es sollte im Laufe des Winters für ihn und das restliche saarländische Team jedoch noch bergauf gehen…

1. bis 3. Februar: Bronze im IBU-Cup und im Para-Weltcup

Am ersten Februar-Wochenende durften wir uns gleich bei zwei internationalen Wettbewerben über Medaillen unserer (ehemaligen) Athleten freuen. Denn sowohl Simon Kaiser als auch Johanna Recktenwald konnten sich im IBU-Cup bzw. im Para-Weltcup Bronze sichern – Johanna sogar gleich dreifach.

Simon gelang beim einzigen Heim-IBU-Cup der Saison eine herausragende Laufleistung und ein fehlerfreies Schießen, sodass nur die beiden Norweger Johan-Olav Botn und Martin Uldal seine Zeit noch knacken konnten. Für Simon war es das insgesamt dritte IBU-Cup-Podium seiner Karriere und nach seinem Sieg zu Beginn der Saison in Sjusjoen der zweite Podestplatz des Winters.

Johanna duellierte sich im Sprint-Wettkampf mit der Ukrainerin Natalia Tkachenko und konnte sich am Ende knapp gegen sie durchsetzen. Diese Leistung wiederholte sie im Anschluss sowohl in der Verfolgung als auch über die Mitteldistanz und sicherte sich so vor den Weltmeisterschaften in Prince George gleich drei Bronzemedaillen.

14. bis 18. Februar: Mattes beim DSC am Arber knapp am Podest vorbei

Nach dem aus saarländischer Sicht schwierigen Start in Oberwiesenthal sollte es beim Deutschen Schülercup am Arber nun deutlich besser laufen. Und tatsächlich kamen Mattes Wendorf und Moritz Toerlitz trotz der warmen und tiefen Bedingungen gut über die anspruchsvolle Strecke durch den bayerischen Wald: Im Einzel gelang Mattes mit vier Schießfehlern die drittschnellste Laufzeit und insgesamt Platz sechs. Auch Moritz zeigte eine gute Leistung und ließ trotz insgesamt sieben Fehlern einige Sportler hinter sich und wurde 30.

Beim Sprintrennen, welches am darauffolgenden Tag stattfand, konnten beide ihre Platzierungen sogar noch verbessern. Obwohl beide insgesamt vier Scheiben verfehlten, verbesserte sich Mattes von Platz sechs auf Platz vier und Moritz konnte sich mit Platz 29 um einen Platz im Vergleich zum Vortag verbessern.

Zum Abschluss starteten Mattes und Moritz am Sonntag gemeinsam mit Holly Kreitschmann aus Sachsen-Anhalt in der Mixed-Staffel. Da es sich dabei um eine Staffel aus verschiedenen Verbänden handelte, mussten sie außerhalb der Wertung starten, präsentierten sich aber gut und konnten unter den 23 Staffeln, die überwiegend reine Jungen-Staffeln waren immerhin Platz 17 erzielen.

1. bis 3. März: Sieg beim DSC-Finale in Ruhpolding

Zum Abschluss der DSC-Saison standen in der bayerischen Wintersport-Hochburg Ruhpolding bei frühlingshaften Temperaturen zwei Sprint-Rennen auf dem Programm. Wie schon die ganze Saison hatten wir auch dieses Mal wieder Krankheitspech, dieses Mal traf es anstelle von Mattes Wendorf jedoch seinen Teamkollegen Moritz Toerlitz.

Mattes ging somit in den beiden Sprintrennen als einziger saarländischer Teilnehmer an den Start, konnte sich jedoch in überragender Form präsentieren und verbesserte sich auch am Schießstand im Vergleich zum letzten DSC nochmal deutlich. Im ersten Sprintrennen schoss er liegend fehlerfrei und verfehlte stehend zwei Scheiben und schaffte es mit einer guten Laufleistung auf der Schlussrunde noch auf den dritten Platz vorzulaufen. Nachdem er am Arber noch knapp das Podium verpasst hatte, gelang ihm damit nun endlich der Sprung aufs Podest.

Beflügelt von der guten Leistung des Vortages griff Mattes im zweiten Sprint des Wochenendes erneut das Podest an und ging als erster Starter in seiner Altersklasse gleich in einem ambitionierten Tempo los. Beim Liegendschießen bestätigte er seine Leistung vom Tag zuvor und blieb erneut fehlerfrei und auch stehend ließ er dieses Mal nur eine Scheibe stehen. Beflügelt von diesem Zwischenergebniss war Mattes in der Loipe im Anschluss nicht mehr zu bremsen und lief mit der schnellsten Rennzeit über alle Altersklassen hinweg auf einen grandiosen ersten Platz.

Für Mattes und unser Team ein guter Abschluss einer Saison, die wir trotz aller Krankheitsprobleme positiv in Erinnerung behalten werden.

6. bis 10. März: Johanna mit Doppel-Bronze bei Para Biathlon-WM

An dem Ort, an dem Johanna Recktenwald vor fünf Jahren ihre erste WM-Medaille gewonnen hatte, griff die gebürtige Marpingerin in diesem Jahr wieder die Medaillenränge an. Und dieses Mal gelang ihr der Griff nach der Medaille gleich im ersten Rennen. Im Biathlon-Sprint führte Johanna (mit Guide Pirmin Strecker) nach einem fehlerfreien ersten Schießen zwischenzeitlich das Rennen an und blieb auch stehend fehlerfrei, musste sich am Ende jedoch knapp ihren beiden Teamkolleginnen Linn Kazmeier (mit Florian Baumann) und Leonie Walter (mit Christian Krasmann) geschlagen geben. Dennoch durfte sie sich über ein gutes Rennen und eine verdiente Bronze-Medaille freuen.

In einem turbulenten Einzel-Rennen hatte sie leider weniger Glück und schoss auch am Schießstand zu viele Fehler, sodass sie am Ende nur um wenige Sekunden gegen die Ukrainerin Natalia Tkachenko das Podest verpasste. In der abschließenden Sprint-Verfolgung machte sie diese kleine Enttäuschung jedoch nochmal gut und sicherte sich mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen souverän ihre zweite Bronze-Medaille der Weltmeisterschaften.